Leerer Geldbeutel: Kein Geld mehr - was tun?

Kein Geld mehr – was tun?

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird in Deutschland immer größer. Während die einen kaum oder kein Geld zur freien Verfügung haben, wissen die anderen – etwas überspitzt – gar nicht mehr wohin damit. Wir werfen einen genaueren Blick auf diese Entwicklung und erklären, was man bei Geldproblemen tun kann.

Einkommensverteilung in Deutschland

Die Ungleichheit der Einkommensverteilung wächst seit den 1990er-Jahren stetig. Heutzutage verdient das einkommensstärkste Zehntel aller Arbeitnehmer mehr als die untersten vier Zehntel. Während das Einkommen der obersten 10 Prozent seit 1991 am stärksten gestiegen ist, ist es bei den einkommensschwächsten Arbeitnehmern sogar gesunken.

Das Vermögen der meisten Vermögenden steigt. Das ist kein Wunder, denn wer Geld hat, kann es für sich arbeiten lassen und es so vermehren – mit Aktien, Fonds oder Immobilien. Wer weder über ein gutes Einkommen verfügt noch Vermögen besitzt, lebt häufig am Existenzminimum und muss zur Monatsmitte oder bereits am Monatsanfang feststellen:

Ich habe kein Geld mehr!

Dass es im „reichen Deutschland“ immer mehr Menschen so geht, ist einfach ungerecht. Wer arbeitet, hat genügend Geld zum Leben … Dieser Satz ist bei vielen Geringverdienern mittlerweile falsch. Und wer aus irgendwelchen Gründen keine Arbeit hat, gerät noch schneller in finanzielle Schwierigkeiten.

Am Ende des Geldes ist noch viel Monat übrig

Neben einem geringen Einkommen und Arbeitslosigkeit, einhergehend mit Hartz IV, gibt es viele weitere Gründe, warum viele Menschen ständig Geldsorgen haben. Wer sich in der Ausbildung befindet oder ein Studium absolviert, muss i.d.R. mit weniger Geld auskommen. Angesichts der steigenden Mietpreise kann das zu einem echten Drahtseilakt werden.

Corona hat die Situation nochmals verschärft. Das Instrument Kurzarbeit hat zwar dafür gesorgt, dass Unternehmen die Krise besser bewältigen konnten, führte aber bei einigen Arbeitnehmern dazu, dass die Ansprüche heruntergeschraubt werden mussten. Selbständige können generell schneller in finanzielle Notlagen geraten. Da Corona manche Branchen über einen langen Zeitraum komplett lahmgelegt hat, hatten viele Selbständige trotz staatlicher Hilfen weniger Geld zur Verfügung.

Sensible Lebensphasen können ebenfalls zu Geldproblemen beitragen. Schwangerschaft und Elternzeit gehören dazu. Vielen gelingt das Kunststück „den Pfennig (bzw. den Cent) zweimal umzudrehen“, andere schlittern finanziell durch diese Zeit. An dieser Stelle darf man eine Trennung oder Scheidung nicht vergessen. Meistens sind es Unterhaltszahlungen, die für Ebbe im Geldbeutel sorgen. Eine finanzielle Abhängigkeit in der Partnerschaft kann ebenfalls zu Problemen führen, sodass der Satz „Mein Ehemann gibt mir kein Geld“ heute leider noch häufiger fällt als man vermuten würde.

Über Geldsorgen klagen auch einige Menschen, die sich ein Haus gekauft und stolze Immobilienbesitzer sind. Einerseits sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen aktuell auf einem sehr hohen Niveau. Andererseits kann ein Schicksalsschlag, wie z.B. die Kündigung des Jobs, dazu führen, das die monatlichen Raten für den Kredit nicht mehr bedient werden können. Ein Teufelskreis beginnt, der nicht selten hohe Schulden und Pfändungen (z.B. Kontopfändung oder Lohnpfändung) mit sich bringt.

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Die Bank zahlt kein Geld mehr aus

Die schlimmen Folgen dieser Ursachen erlebt man dann spätestens am Geldautomaten. Man kann kein Geld mehr abheben. Entweder wurde das Konto gesperrt oder der Dispo gekündigt. In dieser Situation gehen den Betroffenen viele Dinge durch den Kopf, für die kein Geld da ist: Urlaub, Führerschein, Hobbys, Möbel oder Hochzeitsgeschenke. Das sind jedoch Auswirkungen, die man – zumindest temporär – relativ gut verkraften und Alternativen finden kann.

Geht es aber um Themen wie Krankenversicherung, Brille, Beerdigung, Heizöl, Tierarzt, Personalausweis, Umzug, Kinderwunsch, Pflegeheim, Anwalt, Autoreparatur, Abtreibung, Wohnung / Miete oder Erbschaftssteuer wird es schon deutlich komplizierter adäquate Lösungen herbeizuführen. Und wenn das Geld nicht mehr für das Einkaufen von Lebensmitteln reicht, wird es besonders heikel. Glücklicherweise gibt es soziale Einrichtungen wie die Tafel, die helfen. Das sollte aber keine langfristige Lösung für Menschen sein, um an Essen zu gelangen und ihren Hunger zu stillen.

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Wer hilft wenn man kein Geld mehr hat?

Je nachdem, wie viel Geld man zum Ausgeben hat, kann man sich zunächst selbst helfen. Beispielsweise hilft ein Haushaltsbuch dabei, die Ausgaben zu reduzieren. Und die Einnahmenseite könnte man mit einem Nebenjob positiver gestalten, sofern das zeitlich möglich ist.

Eine weitere Möglichkeit bieten finanzielle Hilfen, die vom Staat gezahlt werden. Dazu gehört u.a. das Wohngeld bzw. ein Mietzuschuss. Hier sollte man sich umfassend informieren und Kontakt zu den entsprechenden Behörden aufnehmen.

Ein Kredit und / oder eine Umschuldung ist meistens keine sinnvolle Lösung. Hat man keine neuen Einnahmequellen in Aussicht, verschärft sich die finanzielle Notlage fast zwangsläufig.

Wer kein Geld mehr hat, hat häufig auch mit Schulden zu kämpfen. Sind diese sehr hoch, sodass man überschuldet oder zahlungsunfähig ist, sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Schuldnerberatung schätzt die finanzielle Situation ein und weiß schnell, wie man die Schulden wieder loswird. Meistens funktioniert das mit einem außergerichtlichen Vergleich oder einer Privatinsolvenz, die mittlerweile höchstens 3 Jahre dauert.

Was man auf gar keinen Fall machen sollte, wenn ständig kein Geld mehr da ist, ist „den Kopf in den Sand zu stecken“!

Photo by Emil Kalibradov on Unsplash

Schuldnerberatung Schulz: Oliver Schulz (Rechtsanwalt / Fachanwalt für Insolvenzrecht)
Oliver Schulz

Oliver Schulz ist seit 2010 Rechtsanwalt und hat sich als Fachanwalt auf das Rechtsgebiet Insolvenzrecht spezialisiert. Mit seiner Kanzlei Schulz & Partner führt er seit 2012 die Schuldnerberatung Schulz, die in mehreren deutschen Städten ansässig ist und Schuldnern dabei hilft, ihre Schulden durch einen außergerichtlichen Vergleich, eine Regelinsolvenz oder eine Privatinsolvenz loszuwerden und finanziell neu durchzustarten. Er ist u.a. Mitglied im HAV (Hamburgischer Anwaltverein e.V.) und im Norddeutschen Insolvenzforum Hamburg e.V.. Als ausgewiesener Experte gibt er Interviews, z.B. bei RTL Direkt (zum Thema SchuldnerAtlas 2023). Außerdem ist er als Gastautor aktiv, z.B. auf Unternehmer.de.

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