Finanzielle Probleme lösen - 4 praxisnahe Beispiele

Finanzielle Probleme lösen – 4 praxisnahe Beispiele

Schulden belasten. Nicht nur finanziell, sondern häufig auch psychisch. Je höher der Schuldenberg, desto schwieriger ist es, ihn abzubauen. Schuldner sollten sich daher so früh wie möglich um finanzielle Probleme kümmern. Allerdings ist das oft leichter gesagt als getan …

Anhand von vier praxisnahen Beispielen möchten wir Ihnen zeigen, welche Wege aus der Schuldenfalle führen können.

Finanzielle Schwierigkeiten aus eigener Kraft lösen

Herr A hat seinen Job verloren und kann nun einige laufende Ausgaben nicht mehr decken. Damit geht es ihm wie 19 Prozent aller Schuldner, die in Deutschland in eine Überschuldung geraten.

Bei Herrn A ist es noch nicht ganz so weit gekommen. Aktuell ist er mit zwei Versicherungsraten in Verzug und hat Probleme, die monatliche Rate für das Auto aufzubringen. Um den Schuldenberg nicht noch weiter anwachsen zu lassen, verschafft er sich einen genauen Überblick über seine finanzielle Situation. Zunächst sortiert er alle Verbindlichkeiten nach Dringlichkeit. An erster Stelle stehen dabei existenzsichernde Ausgaben wie Miete und Strom.

Anschließend fertigt Herr A eine Vermögensauflistung an. Die Lebensversicherung, die eigentlich zur Altersvorsorge gedacht war, kündigt er. Dadurch hat er ein wenig Geld für die dringlichsten Ausgaben zur Verfügung.

Um herauszufinden, wie er sparen kann, führt Herr A ein Haushaltsbuch. Dort hält er alle Einnahmen und alle Ausgaben fest. Er sucht nach einem günstigeren Stromanbieter, kündigt die Mitgliedschaft im Fitnessstudio und eine überflüssige Versicherung. Herr A muss sich zwar einschränken, die Einsparungen führen allerdings dazu, dass er alle existenzsichernden Kosten aufbringen kann, bis er eine neue Anstellung gefunden hat.

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Damit Sie gar nicht erst in Versuchung kommen, zu viel Geld auszugeben, können Sie nach Abzug aller Fixkosten ein monatliches Budget festlegen und vom Konto abheben. Das Geld verteilen Sie auf vier Umschläge, einen für jede Woche.

Finanzielle Unterstützung von Familie und Freunden

Frau B hat sich scheiden lassen und ist mit den Kindern in eine eigene Wohnung gezogen. Ihr Ex-Mann behält das Eigenheim. Die darauf laufende Hypothek haben beide gemeinsam aufgenommen. Sie einigen sich gütlich darauf, dass jeder die Hälfte der Raten übernimmt.

Für Frau B beginnen damit die finanziellen Probleme. Zusätzlich zur Hälfte der Rate muss sie für die Miete aufkommen, die Umzugskosten decken und neue Möbel abbezahlen. Da sie bislang nur in geringfügiger Beschäftigung gearbeitet hat, wird das Geld trotz der Unterhaltszahlungen Ihres Ex-Mannes bald knapp.

Trennung, Scheidung und Tod des Partners sind in zwölf Prozent aller Fälle der Auslöser für eine Überschuldung. Das zeigen Analysen des Statistischen Bundesamtes. Frau B lässt jedoch den Kopf nicht hängen und fragt ihre Eltern um Rat. Diese leihen ihr Geld für die Umzugskosten und die dringend benötigten Möbel.

Frau B hat nun etwas mehr Luft. Mit der größten Schuldenlast von den Schultern macht sie sich daran, eine besser bezahlte Anstellung zu finden. Außerdem führt sie nun genau wie Herr A ein Haushaltsbuch, um unnötige Ausgaben zu reduzieren.

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Für Herrn C lief alles wie geplant. Er hat geheiratet und mit seiner Frau das erste Kind bekommen. Für ihr eigenes Haus hat die kleine Familie ein Baudarlehen aufgenommen. Ein neues Auto wurde ebenfalls per Kredit finanziert. Da Herr C über ein gutes Einkommen verfügt, konnte er die Raten bislang problemlos abbezahlen.

Dann geschieht ein Unfall und Herr C wird plötzlich zum Pflegefall. Die Arbeitsunfähigkeit geht mit einem massiven Einkommensverlust einher. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hatte Herr C nicht abgeschlossen, er bezieht also nur die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Die Einkünfte der kleinen Familie sind nun zu gering, um die Kreditraten zu bedienen. Die Zahlungsaufforderungen häufen sich. Große Finanzielle Probleme sind die Folge.

Zu den körperlichen Auswirkungen des Unfalls kommen psychische Probleme: Herr C fühlt sich kraft- und hoffnungslos und rutscht in eine Depression. Die Schulden belasten ihn zusätzlich. Aus eigener Kraft sieht er keinen Ausweg mehr.

Seine Frau wendet sich an eine professionelle Schuldnerberatung. Dort erhält die Familie kompetente Unterstützung: Der Berater erstellt ein Gläubigerverzeichnis und hilft Herrn und Frau C dabei, wieder einen Überblick über ihre finanzielle Situation zu bekommen. Gemeinsam mit der Familie erarbeitet er einen Schuldenbereinigungsplan. Mit diesem Plan versucht er, eine gütliche Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. Er bietet ihnen an, dass Familie C eine reduzierte Schuldensumme zahlt und diese in kleinen Raten abstottern kann.

Da die Einkünfte der Familie C unter der Pfändungsfreigrenze liegen und kein umfangreiches Vermögen vorhanden ist, lassen sich die Gläubiger auf den Schuldenbereinigungsplan ein. Im Falle einer Privatinsolvenz würden sie nämlich wesentlich weniger Geld zurückerhalten.

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Finanzielle Probleme? Schuldenregulierung durch Privatinsolvenz

Frau D ist Alkoholikerin. Ihr jahrelanges Suchtproblem hat dazu beigetragen, dass sie in die Schuldenfalle geraten ist und schwerwiegende finanzielle Probleme hat. Bei 18 Prozent aller Schuldner sind Unfall, Erkrankung oder Sucht ursächlich für eine Überschuldung.

Bei Frau D landen bereits seit einigen Monaten zahlreiche Mahnungen im Briefkasten. Sie traut sich kaum mehr, ihre Post zu öffnen. Zurückzahlen kann sie die Forderungen ohnehin nicht. Wie viele Schulden sie genau hat, weiß sie nicht. Der Versuch, die Schuldenlast zu verdrängen, führt sie weiter in die Sucht. Nun hat sie einen Anruf von ihrem Vermieter erhalten: Die Kündigung droht. Die Hausverwaltung bietet Frau D allerdings an, ihr eine Schuldnerberatung zu vermitteln.

Frau D nimmt das Angebot an. Der Schuldnerberater verschafft sich zunächst einen Überblick über die finanzielle Situation und bemüht sich darum, die existenzsichernden Ausstände zu begleichen, damit Frau D ihre Wohnung behalten kann. Die weiteren Gläubiger kontaktiert er für einen außergerichtlichen Vergleich. Dieser scheitert jedoch. Nun bleibt noch der Weg in die Privatinsolvenz.

Der Schuldnerberater bestätigt Frau D das Scheitern der außergerichtlichen Einigung und reicht für sie den Insolvenzantrag beim Amtsgericht ein. Zugleich beantragt er die Restschuldbefreiung nach Ablauf der dreijährigen Wohlverhaltensperiode. Ein Insolvenzverwalter teilt pfändbare Vermögenswerte und den pfändbaren Teil des Einkommens auf die Gläubiger auf.

Frau D muss sich während der Wohlverhaltensphase darum bemühen, ihre Einkommenssituation zu verbessern. Außerdem darf sie keine neuen Schulden mehr aufnehmen und auch keine Ratenkäufe tätigen. Nach drei Jahren werden ihr die restlichen Schulden erlassen und sie ist endlich wieder schuldenfrei. Ihr Schuldnerberater hat außerdem den Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle hergestellt, damit Frau D auch dieses Problem in Angriff nehmen kann.

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Schuldnerberatung Schulz: Oliver Schulz (Rechtsanwalt / Fachanwalt für Insolvenzrecht)
Oliver Schulz

Oliver Schulz ist seit 2010 Rechtsanwalt und hat sich als Fachanwalt auf das Rechtsgebiet Insolvenzrecht spezialisiert. Mit seiner Kanzlei Schulz & Partner führt er seit 2012 die Schuldnerberatung Schulz, die in mehreren deutschen Städten ansässig ist und Schuldnern dabei hilft, ihre Schulden durch einen außergerichtlichen Vergleich, eine Regelinsolvenz oder eine Privatinsolvenz loszuwerden und finanziell neu durchzustarten. Er ist u.a. Mitglied im HAV (Hamburgischer Anwaltverein e.V.) und im Norddeutschen Insolvenzforum Hamburg e.V.. Als ausgewiesener Experte gibt er Interviews, z.B. bei RTL Direkt (zum Thema SchuldnerAtlas 2023). Außerdem ist er als Gastautor aktiv, z.B. auf Unternehmer.de.

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