Schulden begleichen: 5 hilfreiche Tipps

Schulden begleichen – 5 hilfreiche Tipps

Wer sich Geld leiht oder Dinge „auf Pump“ kauft, sollte frühzeitig einplanen, diese Schulden irgendwann wieder zu begleichen, denn …

„Gläubiger haben ein besseres Gedächtnis als Schuldner.“

Dieses Zitat wird Benjamin Franklin zugeschrieben und bedeutet, dass sich das Thema Schulden in den allermeisten Fällen nicht von selbst erledigt. Viele Schuldner scheinen aber heutzutage doch davon auszugehen bzw. darauf zu hoffen, dass Gläubiger ein schlechtes Gedächtnis haben. In der Folge machen sie den ersten Schritt in ein schuldenfreies Leben zu spät. Sie leben permanent im Dispo und geraten immer mehr in eine Schuldenfalle, die es fast unmöglich macht Schulden zeitnah zu begleichen.

In unserem kleinen Ratgeber finden Sie 5 Tipps, die dabei helfen, Ihre Schulden in den Griff zu bekommen.

1. Verschaffen Sie sich einen Überblick!

Viele überschuldete Personen kennen weder die Höhe der Schulden noch die Anzahl ihrer Gläubiger. Doch genau das sind die wichtigsten Informationen, wenn man Schulden begleichen möchte.

Sammeln Sie alle Rechnungen, Quittungen und Mahnungen, die Sie finden können und heften Sie diese in einen Ordner. Schauen Sie sich auch unbedingt Ihre Kontoauszüge der letzten Monate oder Jahre an. Darin finden Sie sicherlich weitere Anhaltspunkte.

In diesem Fall sollten Sie das Zitat von Kurt Tucholsky bitte nicht ernst nehmen:

„Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb.“

Im nächsten Schritt schreiben Sie eine Liste, am besten auf dem Computer. Als Software bietet sich dafür z.B. Microsoft Excel an. In der ersten Spalte notieren Sie die Namen der Gläubiger, in der nächsten die ursprüngliche Schuldensumme und in einer weiteren den aktuellen Stand. Sehr hilfreich ist es, wenn Sie den jeweiligen Ansprechpartner inklusive Kontaktdaten hinzufügen.

Falls Sie mit diesem Ratschlag Probleme haben, sollten Sie professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Schuldnerberatungen helfen Ihnen dabei, Ihre aktuelle Schuldensumme herauszufinden.

2. Führen Sie ein Haushaltsbuch!

Dieser Tipp gilt vor allem für die Schuldner, die mit Punkt 1 keinerlei Probleme hatten. Das Anlegen und ständige Aktualisieren eines Haushaltsbuches erfordert „högschde Disziplin“ (wie Jogi Löw sagen würde). Ob digital oder analog, es hat unbestritten viele Vorteile:

  • Mehr Kontrolle über Einnahmen und Ausgaben
  • Erkennen von finanziellen Grenzen
  • Änderung des Konsumverhaltens
  • Aufdecken von Sparpotenzialen
  • Fundierte Entscheidungen

Wenn Sie unnötige Ausgaben eliminieren und Fixkosten verringern, erhöhen Sie Ihren finanziellen Spielraum und können mit dem eingesparten Geld einen Teil Ihrer Schulden begleichen. Prüfen Sie Ihre Verträge und schauen Sie, ob es in Sachen Handy, Strom oder Gas nicht günstigere Anbieter gibt.

Eine andere Lösung könnte sein, dass Sie Ihre Einnahmen mit einem Nebenjob erhöhen, zumindest temporär. Das zusätzliche Geld können Sie ebenfalls verwenden, um Rückstände bei Gläubigern zu zahlen.

Oder Sie machen beides, Ausgaben minimieren und Einnahmen maximieren … Dann sind Sie schneller schuldenfrei!

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3. Denken Sie über eine Umschuldung nach!

„Neue Schulden zu machen ist nicht die feine Art, die alten Schulden auszugleichen.“

Mit dieser Aussage hat George Washington eigentlich recht. Unter gewissen Umständen und in eher seltenen Fällen kann eine Umschuldung aber durchaus Sinn machen. Das könnte so sein, wenn man damit als Schuldner …

  • mehrere Kredite mit hohen Zinsen (z.B. Dispositionskredite) durch einen einzigen, deutlich günstigeren ablöst.
  • außer der Bank bzw. den Banken keine oder nur sehr wenige andere Gläubiger im Nacken hat.

Einerseits kann man durch die Umschuldung Geld sparen, andererseits hat man eine bessere Übersicht über die finanzielle Situation.

Viele Schuldner können diese Möglichkeit aufgrund ihrer schlechten Schufa-Einträge gar nicht nutzen. Die meisten seriösen Banken lehnen die Kreditvergabe wegen mangelnder Bonität grundsätzlich ab. Begehen Sie bitte nicht den Fehler und suchen nach Angeboten wie „Kredit trotz schlechter Schufa“ (oder so ähnlich). Es besteht die große Gefahr, dass Sie bei einem Kredithai landen, der Ihre Lage mittel- und langfristig weiter verschlimmert.

4. Streben Sie einen außergerichtlichen Vergleich an!

Nachdem Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen und Schulden verschafft haben, ist es eine sehr gute Idee, Ihre Gläubiger zu kontaktieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wenn Sie Ihre Situation umfassend, logisch und glaubhaft schildern, kann es sein, dass die Gläubiger die Schuldensumme reduzieren, getreu dem Motto: Lieber den kleinen Spatz in der Hand haben als auf die dicke Taube zu warten, die noch auf dem Dach sitzt!

„Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen.“

Hinter dem Zitat von Ludwig Erhard steckt die Annahme, dass man für einen Schuldenvergleich bzw. Kompromiss gut verhandeln muss, um ein Ergebnis zu erzielen, mit dem beide Parteien zufrieden sind. Zwar können Schuldner diesen Weg alleine gehen, ratsam ist jedoch die Unterstützung einer professionellen Schuldnerberatung.

Mit unserer Erfahrung, unserem Know-How und unserer Kompetenz haben wir schon unzählige Vergleiche ausgehandelt, die meistens auch eine deutliche Reduzierung der Schuldensumme zur Folge hatte (siehe Verhandlungsergebnisse).

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5. Nutzen Sie die Privatinsolvenz als letzten Ausweg!

Selbst wenn die außergerichtliche Schuldenbereinigung scheitert, haben Sie mindestens eine weitere Chance, um Ihre Schulden zeitnah zu begleichen. Im Rahmen einer Privatinsolvenz sind Sie nach maximal drei Jahren schuldenfrei. Diese Höchstdauer gilt seit Anfang 2021. Vorher dauerte eine Verbraucherinsolvenz bis zu sechs Jahre.

„Die Krise ist eine einmalige Gelegenheit, Dinge zu verändern.“

Nehmen Sie sich dieses Zitat zu Herzen und machen Sie den ersten Schritt in Richtung Schuldenfreiheit – je schneller, desto besser!

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FAQ zum Thema „Schulden begleichen“

Wie wird man Schulden wieder los?

Indem man den Kopf nicht in den Sand steckt und aktiv daran arbeitet. Verschaffen Sie sich einen Überblick, führen Sie ein Haushaltsbuch, entdecken Sie Sparpotenziale, erhöhen Sie Ihre Einnahmen oder denken Sie über eine Umschuldung nach. Bei hohen Schulden ist die professionelle Hilfe einer Schuldnerberatung unbedingt zu empfehlen. Die Experten helfen Ihnen bei einem außergerichtlichen Vergleich oder begleiten Sie durch ein Insolvenzverfahren, das max. 3 Jahre dauert.

Welche Schulden zuerst bezahlen?

Zahlen Sie zuerst die Primärschulden. Dabei handelt es sich um Rückstände, die existenzbedrohend sein können, z.B. die Miete oder Energiekosten.

Wer hilft mir meine Schulden zu bezahlen?

Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson. Meistens hilft es, wenn man über das Thema offen spricht. Gemeinsam findet man eventuell Lösungen, um Schulden zu begleichen. Gibt es diesen Menschen nicht oder die Schuldenhöhe ist immens, sollten Sie nicht zögern und eine seriöse Schuldnerberatung kontaktieren!

Photo by Mikel Parera on Unsplash

Schuldnerberatung Schulz: Oliver Schulz (Rechtsanwalt / Fachanwalt für Insolvenzrecht)
Oliver Schulz

Oliver Schulz ist seit 2010 Rechtsanwalt und hat sich als Fachanwalt auf das Rechtsgebiet Insolvenzrecht spezialisiert. Mit seiner Kanzlei Schulz & Partner führt er seit 2012 die Schuldnerberatung Schulz, die in mehreren deutschen Städten ansässig ist und Schuldnern dabei hilft, ihre Schulden durch einen außergerichtlichen Vergleich, eine Regelinsolvenz oder eine Privatinsolvenz loszuwerden und finanziell neu durchzustarten. Er ist u.a. Mitglied im HAV (Hamburgischer Anwaltverein e.V.) und im Norddeutschen Insolvenzforum Hamburg e.V.. Als ausgewiesener Experte gibt er Interviews, z.B. bei RTL Direkt (zum Thema SchuldnerAtlas 2023). Außerdem ist er als Gastautor aktiv, z.B. auf Unternehmer.de.

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