Speicherdauer verkürzt - Schufa löscht 250.000 Einträge

Speicherdauer verkürzt – Schufa löscht 250.000 Einträge

Die Schufa speichert Restschuldbefreiung nur noch 6 Monate – jetzt hat die Wirtschaftsauskunftei das Vorhaben nach eigenen Angaben umgesetzt. Gelöscht wurden demnach Schufa-Einträge von ca. 250.000 Betroffenen, deren Restschuldbefreiung – und damit das Ende der Privatinsolvenz – über ein halbes Jahr zurück liegt.

Mit der Löschung des Eintrags verbessert sich die Bonität der ehemaligen Insolvenzler und damit die Chance, wieder ohne ein zusätzliches Hindernis am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Eine gute Bonität bzw. ein guter Schufa-Score ist zum Beispiel hilfreich, wenn man einen Kredit aufnehmen, eine Wohnung mieten oder einen Handyvertrag abschließen möchte.

Endlich Klarheit nach langjährigen Diskussionen

Vor der Kehrtwende hatte die Schufa die Einträge über Insolvenzverfahren bis zu drei Jahre gespeichert. Angesichts der Einführung eines neuen EU-Datenschutzes im Mai 2018 war dieses Vorgehen stark in die Kritik geraten. Behördliche Informationen über Verbraucherinsolvenzen werden nur 6 Monate gespeichert (Insolvenzbekanntmachungen.de) – und viele Experten fragten sich, warum das bei der Schufa anders war.

Der Sinneswandel der Schufa kommt aber nicht aus heiterem Himmel. Der Bundesgerichtshof (BGH) und der Europäische Gerichtshof (EuGH) beschäftigen sich aktuell mit der Speicherdauer von Schufa-Einträgen.

Große Erleichterung für Schuldner

Dass die Schufa die Einträge über private Insolvenzen automatisch nur noch 6 Monate speichert, ist eine gute Nachricht für alle betroffenen Verbraucher. Durch einen besseren Schufa-Score wird der Alltag deutlich einfacher – und auch das Verbraucherinsolvenzverfahren an sich verliert etwas von dem „Schrecken“, den es eventuell bei einigen Schuldnern noch verbreitet.

Foto: U. J. Alexander / stock.adobe.com

Schuldnerberatung Schulz: Oliver Schulz (Rechtsanwalt / Fachanwalt für Insolvenzrecht)

Oliver Schulz ist seit 2010 Rechtsanwalt und hat sich als Fachanwalt auf das Rechtsgebiet Insolvenzrecht spezialisiert. Mit seiner Kanzlei Schulz & Partner führt er seit 2012 die Schuldnerberatung Schulz, die in mehreren deutschen Städten ansässig ist und Schuldnern dabei hilft, ihre Schulden durch einen außergerichtlichen Vergleich, eine Regelinsolvenz oder eine Privatinsolvenz loszuwerden und finanziell neu durchzustarten. Er ist u.a. Mitglied im HAV (Hamburgischer Anwaltverein e.V.) und im Norddeutschen Insolvenzforum Hamburg e.V.. Als ausgewiesener Experte gibt er Interviews, z.B. bei RTL Direkt (zum Thema SchuldnerAtlas 2023). Außerdem ist er als Gastautor aktiv, z.B. auf Unternehmer.de.

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