Kein Geld für den Tierarzt - was tun?

Kein Geld für den Tierarzt – was tun?

Ein Haustier ist für viele Menschen Familienmitglied, bester Freund, Seelentröster. Wird der Vierbeiner einmal krank, soll er natürlich die bestmögliche Versorgung erhalten.

Doch was, wenn das Geld ohnehin schon knapp ist und nicht für die teure Tierarztrechnung reicht? Hier finden Sie unsere Tipps!

Das Wichtigste – kurz & knapp

  • Der beste Schutz gegen hohe Tierarztrechnungen besteht in der finanziellen Vorsorge, zum Beispiel durch eine Tierkrankenversicherung.
  • Bei hohen Tierarztrechnungen können in vielen Fällen Ratenzahlungen vereinbart werden.
  • Tierbesitzer können auch Kleinkredite aufnehmen, entweder von privat oder von einer Bank – oder private Spendenaufrufe starten.
  • Gemeinnützige Organisationen wie der Verein „Sozialfelle“ unterstützen bedürftige Haustierbesitzer.

Teure Tierarztbehandlungen: Sorgen Sie vor!

Das Tierschutzgesetz (TschG) schreibt vor, dass Tierhalter ihre Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend ernähren, pflegen und unterbringen müssen (§ 2 TSchG). Zur artgerechten Pflege gehört auch, kranke Haustiere beim Tierarzt behandeln zu lassen.

Die tierärztliche Versorgung kann allerdings schnell teuer werden. Insbesondere wenn Operationen mit Narkose und Aufenthalt in der Praxis oder Tierklinik anstehen, entstehen schnell Kosten von über 1.000 Euro. Können Tierbesitzer die Zahlungen nicht leisten, besteht für Tierärzte keine Behandlungspflicht. Bei Nichtzahlung steht also auch eine Einschläferung im Raum.

Tierkrankenversicherung

Wer sein Haustier liebt, möchte eine solche Situation natürlich vermeiden. Am besten sorgen Sie frühzeitig für eventuelle Tierarztbesuche vor. Sie können zum Beispiel jeden Monat eine gewisse Summe für Tierarztrechnungen beiseitelegen. Gerade für Personen mit geringem Einkommen empfiehlt sich zudem der Abschluss einer Tierkrankenversicherung.

Für die Versicherung sind zwar monatliche Beiträge zu zahlen, dafür müssen Sie sich aber keine Sorgen um hohe Tierarztrechnungen mehr machen. Der Großteil aller Behandlungskosten wird von der Tierkrankenversicherung übernommen.

Vor dem Abschluss sollten Sie die Konditionen und Kosten der verschiedenen Anbieter gründlich vergleichen. Erscheint Ihnen eine vollumfängliche Tierkrankenversicherung zu teuer, können Sie auch eine OP-Versicherung abschließen. Behandlungen wie die jährliche Grunduntersuchung, Impfungen und Wurmkuren zahlen Sie dann selbst, Operationen inklusive Narkose übernimmt die Versicherung.

Achtung: So sinnvoll eine Tierkrankenversicherung auch ist – ältere Tiere nehmen viele Versicherer entweder überhaupt nicht oder nur gegen höhere Beitragszahlungen auf. Bekannte Vorerkrankungen sind zudem meist von der Kostenerstattung ausgeschlossen.

Hohe Tierarztrechnung – alternative Zahlungsmöglichkeiten

Haben Sie keine Tierkrankenversicherung abgeschlossen und es steht eine teure Behandlung Ihres Lieblings an? Mit den folgenden Optionen kann es gelingen, teure Tierarztrechnungen zu decken.

1. Ratenzahlungen vereinbaren

Größere Tierkliniken, aber auch viele Tierarztpraxen lassen sich häufig auf Ratenzahlungen ein. Tierkliniken arbeiten dafür oft mit speziellen Dienstleistern zusammen. In kleinen Raten abbezahlt, sind auch größere Summen leistbar. Voraussetzung ist eine ausreichende Bonität.

2. Kleinkredite von der Bank oder von privat

Bei hohen Tierarztrechnungen können Sie auch im Freundes- und Verwandtenkreis nach einem Privatkredit fragen. Besteht keine Möglichkeit, sich von Bekannten Geld zu leihen, können Sie einen Kleinkredit bei Ihrer Hausbank oder einem spezialisierten Anbieter in Erwägung ziehen. Kreditinstitute sind dazu verpflichtet, die Kreditwürdigkeit der Antragsteller zu prüfen. Auch den Kleinkredit gibt es daher nur, wenn eine ausreichende Bonität vorliegt.

3. Private Spendenaufrufe über Plattformen wie GoFundMe

Eine weitere Möglichkeit, teure Tierarztkosten zu finanzieren, besteht in privaten Spendenaufrufen über Plattformen wie GoFundMe. Dafür sind Sie auf die Spendenbereitschaft von Menschen angewiesen, die Anteil am Schicksal Ihres Vierbeiners nehmen. Ein Nachteil: Es gibt keine Garantie, ob und in welchem Zeitraum die benötigte Summe zusammenkommt.

4. Unterstützung durch gemeinnützige Organisationen

Bedürftige Personen können für teure Tierarztrechnungen Unterstützung bei gemeinnützigen Organisationen beantragen. Der Hamburger Verein „Sozialfelle e.V.“ etwa hilft bundesweit Menschen, die aufgrund einer sozialen Notlage ihre Haustiere nicht mehr ausreichend versorgen können. Die Unterstützung wird auf Antrag und gegen Nachweis der Bedürftigkeit gewährt.

Berechtigt sind unter anderem folgende Personengruppen:

  • Alleinstehende
  • Rentner
  • Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen
  • Obdachlose
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Foto: René Stevens / stock.adobe.com

Schuldnerberatung Schulz: Oliver Schulz (Rechtsanwalt / Fachanwalt für Insolvenzrecht)
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Oliver Schulz ist seit 2010 Rechtsanwalt und hat sich als Fachanwalt auf das Rechtsgebiet Insolvenzrecht spezialisiert. Mit seiner Kanzlei Schulz & Partner führt er seit 2012 die Schuldnerberatung Schulz, die in mehreren deutschen Städten ansässig ist und Schuldnern dabei hilft, ihre Schulden durch einen außergerichtlichen Vergleich, eine Regelinsolvenz oder eine Privatinsolvenz loszuwerden und finanziell neu durchzustarten. Er ist u.a. Mitglied im HAV (Hamburgischer Anwaltverein e.V.) und im Norddeutschen Insolvenzforum Hamburg e.V.. Als ausgewiesener Experte gibt er Interviews, z.B. bei RTL Direkt (zum Thema SchuldnerAtlas 2023). Außerdem ist er als Gastautor aktiv, z.B. auf Unternehmer.de.

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